Prävention von Teenagerschwangerschaften in Namibia
Ein Projekt von Support e.V. mit Unterstützung der Bezirksärztekammer Südwürttemberg
Mit unserem aktuellsten Projekt planen wir einen Beitrag zur Prävention von Teenagerschwangerschaften in Nordnamibia zu leisten.
Geburtenkontrolle und Empfängnisverhütung sind für die Zukunft Afrikas insgesamt von herausragender Bedeutung. Teenagerschwangerschaften zerstören nicht nur oft die Zukunftsperspektiven junger Mädchen. Sie sind auch mit einem stark erhöhten Geburtsrisiko und einer hohen Säuglingssterblichkeit verbunden.
Tatsächlich ist die Inzidenz für Schwangerschaften bei Jugendlichen in Namibia mit rund 13 000 Fällen pro Jahr (bei 2,6 Millionen Einwohnern) außerordentlich hoch. In besonderem Maße trifft dies für die Regionen Omustai, Ohangwena, Kavango East and West, Oshikoto Oshana, Kunene und Zambesi zu. Mütter im Alter von 13 Jahren oder weibliche Jugendliche im Alter von 15 Jahren die bereits 2 Kinder haben sind dort keine Seltenheit. Im Jahr 2020 wurden 2320 Fälle bekannt in denen Mädchen wegen einer Schwangerschaft die Schulbildung abgebrochen haben.
Die Gründe hierfür sind mannigfaltig: Vernachlässigung der elterlichen Aufsichtspflicht, fehlende Aufklärung über Verhütungsmöglichkeiten, Armutsprostitution, Vergewaltigung, Kinderhochzeiten und die mangelhafte Verfügbarkeit von hormonellen Kontrazeptiva sind hier zu nennen.
Was kann getan werden um die Inzidenz an Teenagerschwangerschaften zu senken? Neben intensivierten Aufklärungskampagnen ist nach Einschätzung der namibischen Gesundheitsbehörden der Einsatz hormoneller Kontrazeptiva mit Langzeitwirkung am effektivsten und hat sich in den vergangenen Jahren bewährt. Dabei kamen Injektionen mit Medroxyprogesteronacetat und Noristerat zum Einsatz. Beide Präparate stehen jedoch seit einiger Zeit aus Kostengründen nicht mehr zur Verfügung. Darüber hinaus ist die Wirkdauer mit 8-12 Wochen vergleichsweise kurz. Seitens der namibischen Gesundheitsbehörden wird die Verwendung eines Etonogestrel 68 mg Implantates empfohlen. Das Medikament (in Deutschland als „Implanon“ bekannt) ist auch für Jugendliche in Namibia zugelassen und ermöglicht eine Empfängnisverhütung über den Zeitraum von 3 Jahren.
Support Ulm e.V. plant die hormonelle Empfängnisverhütung bei 2000 bis 2500 Teenagern in den besonders stark betroffenen Regionen Nordnamibias zu finanzieren. Die namibische First Lady, Frau Monica Geingosch, und das namibische Gesundheitsministerium begrüßen diese Hilfe aus Ulm. Sobald die erforderlichen finanziellen Mittel in Höhe von rund 24.000 Euro bereitstehen kann das Projekt begonnen werden. Die Voruntersuchungen und Aufklärungen über die Maßnahmen erfolgen ebenso wie die Implantationen durch namibische Ärzte und Krankenschwestern, die vom Gesundheitsministerium beauftragt werden.
Bei allen Teenagern, die an dem Projekt freiwillig teilnehmen erfolgt zusätzlich ein vom Gesundheitsministerium finanziertes HIV-Screening und ggf. die Einleitung einer antiretroviralen Therapie. Unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende bei diesem wichtigen Projekt. Sie helfen damit nicht nur jungen Frauen in Namibia sondern engagieren sich beispielhaft für eine dringend notwendige sinnvolle Geburtenkontrolle in Afrika.
Die Vertreterversammlung der Bezirksärztekammer Südwürttemberg hat am 12. November 2022 dieses Projekt ihren Mitgliedern im Rahmen des Konzepts der „Solidarischen Kammer“ zur Unterstützung vorgeschlagen. Wir danken für die Unterstützung!
Schwangere Teenager in Namibia. (Bilder: Esther Mbathera)
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